Radeberger Sextett ist Sachsenmeister

Knapper Sieg gegen Blau-Weiß Deutzen. Aufstiegsturnier zur Bundesliga in zwei Wochen.

Bericht aus der Sächsichen Zeitung vom 17.03.2015
von Jochen Kassmann

Radebergs Schlussstarter Oliver Gärtner (l.) und Jörg Bergmann. Foto: Kassmann

Radeberg. In einem dramatischem Spiel zum Saisonschluss zwischen den Aufstiegsaspiranten Radeberger SV und Blau-Weiß Deutzen behaupteten sich die Bierstädter in einem äußerst spannendem Finale mit 5 267 zu 5 258 Kegeln knapp. Zum Schluss Freudengesänge und frenetischer Jubel, denn die Mannschaft hat in diesem Moment Geschichte geschrieben und erstmals in der 200-Wurf-Liga die Sachsenmeisterschaft errungen. Die zahlreichen Kegelfans und die Mannschaft selbst in der voll besetzten Kegelsportstätte konnten ihr Glück nach der Partie kaum fassen. „Das hat unwahrscheinlich Nerven gekostet“, resümierte Teamchef Michael Gärtner.

Begonnen hatten die Einheimischen hervorragend. Sven Kadur zeigte sich mit seinen 904 Kegel von der besten Seite und Michael Gärtner steuerte 893 Kegel bei. Da mussten die Gäste durch Marcel Trinks (854) und David Sauerbrey (911) klein beigeben. Ein Achtungszeichen setzten aber hier schon die Deutzener, sich nicht frühzeitig geschlagen geben zu wollen. Im Mittelpart lief es dann bei den Gastgebern keinesfalls nach den Erwartungen. Gesundheitliche Probleme führten schon frühzeitig zum Wechsel von Markus Starzetz, für den Juniorenvizekreismeister Tony Hanusch spielte. Das hatte negative Auswirkungen auf das Nervenkostüm der Radeberger. Selbst Kegelchef Rene Jeschke kam nicht richtig ins Spiel. „46 Kegel sind einfach zu wenig“, haderte er. Nur gut, dass Kontrahent Silvio Pochanke bei den Gästen „schwächelte“ und nur auf 813 Zähler kam. Doch Teamgefährte Thomas Hendel spielte mit seinen 906 Kegeln groß auf. Da konnte Tony Hanusch noch kein Äquivalent dazu erreichen, zog sich aber bei den zusammen erzielten 795 Kegel gut aus der Affäre.

 

Bergmann mit Tagesbestleistung

Blau-Weiß Deutzen lag mit 46 Zählern in der Vorhand und war mit einem bekannt starken Schlussduo besetzt, also psychologisch im Vorteil. „Das wussten wir draußen und hatten bange Minuten zu überstehen, obwohl wir fest an unser Duo glaubten, dass sich in derartigen Situationen immer steigern kann“, äußerte sich Radebergs Kegelfan Andreas Roch nach Spielschluss. Spannung pur war also angesagt und die hielten die Akteure bis zu den letzten Würfen aufrecht. Spieltechnische Kombinationen und Kampfgeist auf beiden Seiten und schließlich die unwiderstehliche Aufholjagd von Oliver Gärtner (892) und dem stark mit Tagesbestleistung von 937 Kegeln fightenen Jörg Bergmann. Da nutzen die guten Resultate der Kontrahenten Jens Gebert (886) und Toni Pochanke (888) nichts mehr. Damit sind die Bierstädter Sachsens Vertreter beim in zwei Wochen stattfindenden Bundesliga-Aufstiegsturnier. (jk)